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Ratgeber

• 11. Mai 2021

Nachhaltigkeit als Verkaufsargument

Nachhaltigkeit spielt im Konsumverhalten eine immer wichtigere Rolle – auch beim Kauf der neuen Traumküche. Oft sind nachhaltige Produkte für den Endkunden allerdings wenig sichtbar.
Für Orientierung will deshalb eine Brancheninitiative mit dem neuen Label „grünergriff“ sorgen. Das schwäbische Familienunternehmen Wohn Schick hat sich der Qualitäts und Wertegemeinschaft angeschlossen. Im Interview erläutert Geschäftsleiterin Judith Schick-Pieper den Stellenwert von Nachhaltigkeit und welche Rolle in diesem Kontext bereits das Label „grünergriff“ einnimmt.

Nachhaltigkeit gilt auch im Möbel- und Küchenhandel inzwischen als ein wichtiges Verkaufsargument. Können Sie dieser Aussage, vor allem mit Blick auf den Produktbereich Küche, zustimmen?
Judith Schick-Pieper:
Die Landtagswahlen im März hier in Baden-Württemberg haben ja schon gezeigt, welchen Stellenwert das Thema in der Bevölkerung inzwischen hat. Auch im Verkauf merken wir eindeutig, dass Nachhaltigkeit für den Kunden immer wichtiger wird. Dass beispielsweise Häcker klimaneutral fertigt ist ein für viele Endverbraucher entscheidendes Argument. Auch im Bereich der E-Geräte tut sich einiges – die Geschirrspüler brauchen immer weniger Wasser, die Kühlschränke arbeiten stromsparender.

„Nachhaltigkeit wird für den Kunden immer wichtiger.“


Ein komplett mit den modernsten Gerätegenerationen ausgestatteter Haushalt kann so bis zu 300 Euro jährlich an Strom- und Wasserkosten einsparen. Das neue EU-Energielabel hat in diesem Zusammenhang übrigens schon seine Berechtigung, da es dem Endverbraucher mehr Orientierung gibt.

Auch Sie als Händler wollen das Thema Nachhaltigkeit forcieren.
Schick-Pieper:
Richtig, wir haben bereits einige Projekte umgesetzt. Aktuell sind wir dabei die komplette Beleuchtung in unserem Zentrallager auszutauschen und durch energiesparende LED-Leuchten zu ersetzen. Auch werden wir in diesem Zuge Bewegungsmelder in verschiedenen Gängen einsetzen. In unseren Ausstellungen rüsten wir ebenfalls nach und nach auf LED um. Für das dritte Quartal ist eine Photovoltaik-Anlage sowie ein Batteriespeicher geplant. Ziel ist es, möglichst viel des erzeugten Stroms selbst zu nutzen.

„Mit ‚grünergriff‘ wollen wir das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen.“


Parallel laufen zu den größeren Projekten Dinge, die ohne große Investitionen schrittweise umgesetzt werden, wie der Verzicht auf Plastikflaschen, die Rücknahme von Altgeräten, Leuchtmitteln und Batterien oder die Umstellung zu regionalen Lieferanten für unsere Restaurants.

Nachhaltigkeit und Regionalität fokussiert auch die Qualitätsgemeinschaft „grünergriff“, der sie sich als Unternehmen angeschlossen haben. Was ändert sich dadurch?
Schick-Pieper:
Wir möchten dadurch vor allem das Bewusstsein für Nachhaltigkeit gegenüber unseren Mitarbeitern und Kunden schaffen und das Thema in unseren Berufsalltag einfließen lassen. Allein durch die Ankündigung des Anschlusses ist Nachhaltigkeit noch präsenter, was wir auch beim Relaunch unserer Website noch einmal fokussieren werden.

Wie genau werden Sie „grünergriff“ in der Darstellung von Wohn Schick bzw. auch im Verkauf einsetzen?
Schick-Pieper:
Auf unserer neuen Internetpräsenz werden wir eine eigene Rubrik zum Thema Nachhaltigkeit installieren und dort u. a. Hersteller vorstellen, die sich verstärkt mit der Thematik auseinandersetzen. Im dritten Quartal ist zudem ein kompletter Umbau unserer Fachsortiments-Abteilung geplant. In diesem Zuge wollen wir eine neue „Nachhaltigkeits-Ecke“ installieren. Hier werden wir vom veganen Handtuch, über das Plüschtier aus recyceltem Material auch das Label „grünergriff“ vorstellen.

„Nachhaltiges Wirtschaften darf kein Lippenbekenntnis sein.“


Wohn Schick ist grünergriff Mitglied - Nachhaltiges Wirtschaften darf kein Lippenbekenntnis sein

Welches mittelfristige Ziel setzen Sie sich durch die Umsetzung dieser Maßnahmen?
Schick-Pieper:

Wir wollen damit das Thema Nachhaltigkeit aktiv an unsere Kunden weitertragen. Mittelfristig wäre es mir auch wichtig einen Umweltbeauftragten zu installieren. Er soll sicherstellen, dass das ressourcenschonende und nachhaltige Wirtschaften nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern eine täglich gelebte Verpflichtung.

Frau Schick-Pieper, herzlichen Dank für dieses Gespräch


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